Eine Nacht in Rom
Jim
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Verirrte Gefühle
Die Planung der nächsten Tage – und auch der weiteren Zukunft – steht für Raphael eigentlich fest. Zusammen mit seiner
Freundin und Lebensgefährtin Sophie wird er Sophies Eltern und mit deren Vater auch seinen zukünftigen Boss besuchen. Dort angekommen,
wird ihn auch ein nicht unwichtiger Termin seines Lebens erwarten: Sein vierzigster Geburtstag. Doch nun heißt es – noch zuhause in
Paris – schon einmal Feiern auf der abendlichen (und nicht ganz so überraschend wie geplanten) Vorab-Geburtstagsparty, die Sophie
organisiert hat. Und neben jeder Menge Gästen gibt es natürlich Geschenke, darunter auch eine Videokassette unbekannter Herkunft, die
mit der Post kam. Zu später Stunde wird die Überraschungskassette schließlich vor versammelter Partymeute abgespielt. Schnell unterbricht
Rapahel allerdings die Vorstellung. Das Band zeigt ihn an seinem 20. Geburtstag, zusammen mit einem Mädchen, von dem er sagt, er könne
sich nicht mehr an sie erinnern. Später, als alle Gäste gegangen sind, wird klar, dass dies eine Lüge war. Die Erinnerung ist stark ...
und schmerzhaft. Denn das Mädchen, Marie, war Raphaels große Liebe und die Trennung hatte ihn damals stark mitgenommen. Raphael spielt
nun das Band zu Ende, und sieht wieder das damals aufgenommene Versprechen, sich genau 20 Jahre später, egal was in der Zwischenzeit
aus den beiden werden würde, in Rom zu treffen. Raphael will diese Erinnerung schnell wieder verdrängen. Er zerreißt den der Kassette
beiliegenden Zettel mit einer Telefonnummer – nur um am nächsten Tag die Schnipsel wieder aus dem Staubsaugerbeutel zu holen. Ein
Anruf (natürlich nur, um abzusagen) Maries Stimme, Erinnerungen, Gefühle ... die nächsten Tage werden ganz anders verlaufen. Als die
geplante Reise beginnt, verlässt Raphael im letzten Moment den Zug und lässt Sophie allein zurück auf dem Weg zu ihren Eltern. Er kann
nicht anders, er muss nach Rom, er muss Marie einfach sehen ...
Mit Eine Nacht in Rom erzählt Jim ein eindringliches Drama um Liebe und vergehende Jugend, eine wunderbare Geschichte
direkt aus dem Leben. Im nun vorliegenden abschließenden zweiten Teil treffen Raphael und Marie aufeinander und nicht nur Raphael
hintergeht dabei den derzeitigen Partner. Es wird ein leidenschaftliches Treffen, die alten Gefühle sind wieder da, doch was diese
erneute Begegnung für die Zukunft der beiden bedeuten wird, muss sich erst noch zeigen.
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Dead Heart
Christian De Metter
Stress um Strapse
Nicolas Barral
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Krimi-Adaptionen
Der amerikanische Journalist Nick gönnt sich eine Auszeit, die ihn nach Australien geführt hat, wo er
durchs Land reisen will. Er kauft sich dafür einen alten VW-Bus, macht sich auf den Weg und gabelt kurz
nach dem Start eine junge Anhalterin auf. Welchen Fehler er damit begehen sollte, konnte er nicht ahnen.
Dabei fing es so gut an: Die beiden verbringen ein paar Tage miteinander, haben Spaß und Sex ... und
dann erwacht Nick plötzlich in Wollanup, einem winzigen Kaff mitten im Outback. Von dort stammt Angie,
die junge Anhalterin. Und als Nick, durch Drogen vorher K.o. gesetzt, hier wieder zu Bewusstsein kommt,
ist er plötzlich mit Angie verheiratet (ganz legal nach den sehr eigenen Gesetzen von Wollanup) und
ihm wird unmissverständlich klar gemacht, dass an eine Flucht aus dem Ort nicht zu denken ist. Tolle
Aussichten: Bis zum Lebensende gefangen in einem von gerade mal drei Familien bevölkerten Kaff, weitab
jeglicher Zivilisation und Infrastruktur, ein Ort, der auf den Landkarten nicht mal mehr existiert.
Kein Wunder, dass es mit Nicks geistiger Verfassung bergab geht ...
The Dead Heart ist der 1994 erschienene Debütroman von Douglas Kennedy (in Deutsch
unter dem Titel „Nur der Himmel war Zeuge” veröffentlicht). Dem skurrilen Thriller
nahm sich Christian De Metter an, der auch seine bereits dritte Romanadaption in einen
spannenden Comic verwandelte.
Um Damenunterwäsche geht es in Stress um Strapse zwar durchaus auch, doch der komplizierte
Fall, in den der Pariser Detektiv Nestor Burma hinein gerät, bietet weitaus mehr: russische
Emigranten, Diamanten, Erpressung und natürlich Leichen (wenn auch nicht alle sich als echt erweisen).
Diesmal führt Burma der Fall ins neunte Pariser Arrondissement, wo er ein komplexes Geflecht
entwirren muss, was ihm nur mit Hilfe seiner Sekretärin Helene gelingt.
Bei diesem aus dem Jahr 1957 stammenden Roman übernimmt mit Nicolas Barral ein neuer Künstler
die Adaption der spannenden Krimis von Léo Malet. Wie zuvor bereits Emmanuel Moynot
bleibt Barral ebenfalls dem von Jacques Tardi geprägten Stil treu, sodass sich auch dieser
Band wunderbar in das Gesamtwerk der Nestor-Burma-Comics integriert. Und dieser lockere, leicht
karikierende Strich passt einfach hervorragend zu Malets nicht immer ganz ernsten Geschichten.
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Der Rote Korsar (Gesamtausgabe)
Jean-Michel Charlier, Victor Hubinon
Bruno Brazil (Gesamtausgabe)
Greg, William Vance
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Gesammelte Klassiker
Gleich zwei klassische Abenteuerserien starteten in den letzten Monaten des vergangenen Jahres bei der
Egmont Comic Collection mit einer Gesamtausgabe. Von beiden liegen inzwischen je zwei Bände vor. Ende
Oktober 1959 erblickten im Magazin „Pilote” die ersten Seiten einer neuen Serie das Licht
der Welt, die vom bereits durch „Buck Danny” bekannten Team, bestehend aus Szenarist
Jean-Michel Charlier und Zeichner Victor Hubinon, stammen: Der Rote Korsar. Die
im 18. Jahrhundert handelnde Geschichte um den gefürchteten Piraten aus der Karibik und seinen
Ziehsohn Rick, war der Beginn eines epischen Abenteuers, das noch bis 2004 (später mit anderen Autoren)
fortgesetzt werden sollte. Die neue Gesamtausgabe bietet (neben der erstmals wirklich kompletten
Albenfassung des ersten Abenteuers) auch einen umfangreichen Sekundärteil. Sehr angenehm ist auch
die neue Kolorierung der früher doch arg grell-bunten Geschichten.
Neu koloriert wurden auch die Abenteuer des Agenten Bruno Brazil. Hier kann man über die
Notwendigkeit eher streiten, denn die klassische Farbgebung hatte ihren ganz eigenen Flair.
Allerdings passen die nun monochromeren und ganz anders wirkenden Farben recht gut zu dieser
Agentenserie aus der Feder von William Vance und Greg. Letzterer ließ sich für diese
Ende der 1960er-Jahre entstandene Reihe sicherlich durch James Bond inspirieren, aber schnell
entwickelte sich „Bruno Brazil” in eine ganz eigene Richtung, denn schon in der zweiten
Geschichte wurde dem smarten Geheimagenten ein ganzes Team an die Seite gestellt, das Kommando
Kaiman mit einigen durchaus zwielichtigen Gestalten. Mit jeweils vier Abenteuern und einem
informativen Sekundärteil bieten die beiden vorliegenden Bände ein dickes Paket spannender
Unterhaltung.
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