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Unsere Lesetipps > Archiv: September 2011
 

Ganz allein

Christophe Chabouté
Cover: Ganz allein
Ein Mann wurde auf einer weit vor der Küste stehenden winzigen Insel – ein Fels im Meer, der gerade einmal Platz für einen Leuchtturm bietet – geboren und hat auch nach vielen Jahrzehnten und lange nach dem Tod seiner Eltern, dieses Eiland nie verlassen, niemals etwas anderes als das weite Meer erblickt und niemals mit einem anderen Menschen gesprochen. Wenn das Fischerboot kommt, das ihm Vorräte bringt, versteckt er sich, scheut jeglichen Kontakt. Seine Eltern hatten ihn aufgrund einer Missbildung vor der Welt versteckt, einer der dem inzwischen gealterten Mann völlig fremden Welt. Alles, was er besitzt, ist ein Lexikon – und jede Menge Fantasie, um sich zu den Begriffen, die er dort liest, etwas vorzustellen und in Traumwelten abzugleiten. Als ein neues Besatzungsmitglied auf dem die Vorräte auf die Insel bringenden Fischkutter von der Geschichte erfährt, versucht er vorsichtig Kontakt aufzunehmen und schreibt eine kurze Notiz, die er bei den Vorräten hinterlässt. Daraufhin äußert der Leuchtturmbewohner (ebenfalls nur schriftlich) den Wunsch nach „Bildern von der Welt“. Und als er diese in Form einiger Fotografien erhält, hat dies ungeahnte Konsequenzen ...
Im eindrucksvollen Comic-Roman Ganz allein erzählt Christophe Chabouté auf über 360 Seiten einfühlsam diese Geschichte über die Einsamkeit eines Menschen und wie er diese verkraften kann. Seine Bilder benötigen dabei wenig Worte, in oft seitenlangen Passagen ohne Text zieht er seine Leser/innen mit seinen Tuscheillustrationen direkt in dieses Drama hinein. Viel Raum lässt er dabei den Details der Erzählung und erzeugt so ein ganz ungewohntes Lesetempo, wenn er beispielsweise zu Beginn der Geschichte ganze 16 Seiten nur der Beobachtung des Fluges einer Möwe zum Leuchtturm widmet. Ein außergewöhnliches Meisterwerk, das von der ersten bis zur letzten Seite fesselt, grafisch brillant in reinem Schwarz und Weiß zu Papier gebracht.

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Asterios Polyp

David Mazzucchelli
Cover: Asterios Polyp
Ein neues Leben versucht kurz nach seinem 50. Geburtstag Asterios Polyp aufzubauen. Von seiner Frau verlassen, die Wohnung nach einem Blitzeinschlag ausgebrannt, lässt er alles hinter sich und wagt einen Neuanfang in einem Kaff irgendwo in der Provinz: Vom anerkannten, ziemlich von sich selbst eingenommenen Architekturprofessor und Buchautor zum Aushilfsmechaniker in einer kleinen Autowerkstatt.
David Mazzucchelli bringt dies in einer kunstvollen Graphic Novel zu Papier. In nichtchronologischer Erzählweise springt er zwischen Vergangenheit und Gegenwart, fügt so ein Puzzlestück nach dem anderen über das komplexe Leben Asterios' zusammen und lässt ein grafisches und literarisches Gesamtkunstwerk entstehen, in dem es um Liebe und Kunst geht, sowie philosophische Fragen aufgeworfen werden. Die kunstvolle Komplexität seines Werkes spiegelt sich auch in den Bildern wieder: Die außergewöhnliche Kolorierung durch zehn verschiedene siebdruckartig und in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzten Farben oder die stilistische Vielfalt bei der Mazzucchelli beispielsweise in einem Bild mit zwei völlig unterschiedlichen Stilen arbeitet, um die Dissonanz zweier Personen grafisch zu zeigen. Die außergewöhnliche Gestaltung geht bis zum Cover, das unter einem bewusst kleineren Schutzumschlag, die Struktur des Papp/Leinen-Einbands zeigt.
„Asterios Polyp“, im vergangenen Jahr in den USA mehrfach preisgekrönt, ist das Opus magnum Mazzucchellis, in dem er auf faszinierende Art mit dem Medium Comic arbeitet.

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Lebensbilder

Will Eisner

Modotti – Eine Frau des 20. Jahrhunderts

Angel de la Calle

(Auto-)biografisches

Cover: Lebensbilder

Cover: Modotti
Mit Lebensbilder liegt nun der dritte und letzte Band der „Will Eisner Bibliothek“ bei Carlsen vor. Diesmal enthält der Band zum Teil sogar deutsche Erstveröffentlichungen, wie die etwa 170 Seiten umfassende Erzählung „So läuft das Spiel“, die an die Biografie der Familie von Will Eisners Frau Ann angelehnt ist. Angelehnt deshalb, da Eisner hier Reales mit Fiktivem vermischt. Nicht nur änderte er die Namen der Charaktere, sondern nahm sich vor allem bei der Figur des Poeten Aron eine amüsante erzählerische Freiheit. Aron, der junge Mann aus einfachem bürgerlichen Hause, der sich in ein Mädchen aus einer alteingesessenen Familie der reichen jüdischen Oberschicht verliebt, ist die Interpretation von Eisner selbst, nur dass er sich hier nicht wie im realen Leben gegen den Einstieg in das Geschäft des Schwiegervaters entscheidet, sondern sich hier vom freigeistigen Künstler zum harten und unsympathischen Geschäftsmann entwickelt.
Eisners tatsächlichen beruflichen Werdegang erzählt dagegen die Geschichte „Der Träumer“. Die ersten erfolglosen Versuche Comiczeichner zu werden, die risikoreiche Entscheidung, einfach ein eigenes Studio zu gründen, um Comics für verschiedene Auftraggeber zu entwerfen und schließlich der Schritt, das Studio und dessen für junges Publikum produzierte Comichefte wieder zu verlassen, um einen Neuanfang mit Zeitungscomics für erwachsene Leser zu wagen. Auch hier verfremdete Eisner die Namen der Protagonisten, doch dank der Anmerkungen, die Denis Kitchen zu der Geschichte verfasste, ist zu erfahren, von welchen realen Künstlern und Publikationen Eisner in „Der Träumer“ erzählt.
Neben einigen Kurzgeschichten wird der Band noch durch das 200-Seiten-Epos „Zum Herzen des Sturms“ abgerundet, in dem Eisner die Wurzeln seiner Familie verfolgt. Mit den drei Bänden der „Will Eisner-Bibliothek“ präsentiert Carlsen eine wunderbare Auswahl der Arbeiten eines der prägendsten Künstler des Comic-Genres.

Biografisches mit Autobiografischem vermengt auch der Spanier Angel de la Calle, denn in Modotti – Eine Frau des 20. Jahrhunderts erforscht er nicht nur das faszinierende Leben der Tina Modotti, sondern bringt auch seine eigene Geschichte der Faszination für und Recherchen über Modotti zu Papier. Tina Modotti, die 1942 verstorbene Italienerin, die in ihrem Leben erst Stummfilmschauspielerin in Hollywood, später Künstlermuse und Fotografin in Mexiko war und schließlich ihr Leben als Revolutionärin der kommunistischen Internationale riskierte, war unter anderem Geliebte des Künstlers Edward Weston und Freundin von Frida Kahlo. Mit seinem Buch präsentiert de la Calle mehr als nur ein packendes Stück Zeitgeschichte.

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Dixie Road

Jean Dufaux, Hugues Labiano
Cover: Dixie Road
Die Südstaaten der USA in den 1930er-Jahren. Die Stimmung ist aufgrund der Weltwirtschaftskrise angespannt. Die Mutter der 14-jährigen Dixie Jones setzt sich für einen Streik gegen die Hungerlöhne der Fabrik, in der sie arbeitet, ein. Doch plötzlich wird ihres und Dixies Leben völlig aus der Bahn geworfen, als Dixies Vater wieder auftaucht und als Folge seiner Gaunereien der Sohn des Fabrikbesitzers stirbt. Die drei müssen fliehen, werden aber auch woanders keine Ruhe finden. Der Fabrikbesitzer lässt sie von privaten Milizen verfolgen, und Dixies Mutter wird auch noch von ihrer Vergangenheit eingeholt. Mit Dixie Road legen Jean Dufaux und Hugues Labiano ein packendes Drama vor, in der ein junges Mädchen nicht nur selbst in einen gefährlichen Strudel um Geld und Gewalt gerät, sondern auch hautnah die Folgen der Großen Depression für die Menschen miterleben muss.

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