Sonnenfinsternis
Fane, Jim
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Eine Gruppe von alten Freunden, die sich schon seit ihrer Jugend kennen, trifft sich in einem Haus auf dem Lande in Südfrankreich, um
ort einige entspannte Tage zu verbringen. Ein Kurzurlaub, der in vier Tagen mit der Beobachtung einer Sonnenfinsternis enden soll. Doch
einige Konflikte scheinen regelrecht vorprogrammiert. Dominique und seine Lebensgefährtin Isabelle sind bereits am Vorabend in dem schicken,
derzeit leer stehenden Landhaus angekommen und warten nun auf die restlichen Kurzurlauber. Nur weiß Isabelle noch nicht, dass auch Helena
erwartet wird, eine Frau, mit der Dominique fremdging. Dominique hofft, dass sich die beiden durch dieses Treffen miteinander versöhnen.
Mit Helena reisen noch die Stimmungskanone Hubert und Jean-Pierre samt Anhang an – ein Anhang, der für weiteren Unmut sorgen könnte, denn
Jean-Pierre ist mit Isabelles bester Freundin Claire verheiratet. Diese ist allerdings nicht bei diesem Ausflug dabei. Jean-Pierre hat
seine Frau über den Grund seiner Abwesenheit angelogen und der Enddreißiger erscheint mit einer 19-jährigen Online-Freundin, die er nun
erstmals in der Realität trifft. Vier Tage also, die sicher nicht ganz so unbeschwert werden, wie erhofft (und am Ende gar in einer
äußerst skurrilen Art von Gruppentherapie-Sitzung münden), aber die auch einige schöne Momente für die Beteiligten bieten.
Auf annähernd 300 Seiten erzählen Fane („Joe Bar Team“) und Jim eine Geschichte direkt aus dem Leben. Bei der Entstehung arbeiteten beide auf
ungewöhnliche Weise zusammen: Jeder der Autoren hatte seine Figuren, mit denen er sowohl das Szenario, wie auch die Zeichnungen
weiterentwickelte. So entstand in acht Monaten improvisierten Arbeitens ein lebendiges Storyboard, das Fane schließlich in die nun
vorliegende gezeichnete Form brachte. Ungewöhnlich auch der Verlag, denn diese schwarzweiß gezeichnete „Graphic Novel“ wurde bei Splitter
veröffentlicht, wo ja sonst eher bunte, fantastische und abenteuerliche Comic-Unterhaltung ihre Heimat hat – wobei dort allerdings bereits
mehrere Serien von Jim beheimatet sind, denn hinter diesem Namen verbirgt sich Téhy (der Szenarist von Serien wie u. a. „Fee“ oder „Yiu“).
Mit „Sonnenfinsternis“ erweitert der Verlag sein inhaltliches Spektrum mit einer wunderbaren leichten Erzählung, die Ernsthaftigkeit und
Humor in einer Geschichte vereint und einen einfühlsamen Blick auf die Achterbahnfahrt des Lebens bietet.
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RG – Verdeckter Einsatz in Paris Riad an der Seine
Pierre Dragon, Frederik Peeters
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RG steht für „Renseignements Généraux“, den Nachrichtendienst der französischen Polizei. Die Einsätze einer Einheit dieses Dienstes und
insbesondere des Polizisten Pierre Dragon werden in dem Band RG – Verdeckter Einsatz in Paris beschrieben. Pierre Dragon ist dabei nicht
nur der im Comic gezeigte Charakter, sondern auch der Autor der Geschichte (die zeichnerisch von Frederik Peeters umgesetzt wurde). Und
Dragon – der Name ist ein Pseudonym – weiß, wovon er erzählt, da er tatsächlich Beamter beim „Renseignements Généraux“ ist. Die Story ist
„fiktional, aber so nah an dem, was ich erlebe, dass man sich da täuschen kann“ sagt Dragon und präsentiert einen wirklich realistischen
Krimi, in dem es um zähe Ermittlungen, Überwachungen und um das Abschöpfen von Informanten geht. Doch so langwierig dies manchmal für
die Ermittler sein kann, langweilig ist der Comic keinesfalls, denn die lebendige Erzählung, in der neben der Polizeiarbeit auch das
Privatleben hineinspielt, ist packend bis zur letzten Seite, nicht zuletzt dank der Figur des sich als Draufgängertyp präsentierenden
Pierre Dragon. Peeters (dessen autobiografisch geprägte Geschichte „Blaue Pillen“ bei Reprodukt erschien) lockerer Zeichenstrich passt
bestens zu dem über 100 Seiten umfassenden Thriller.
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Exterminators Band 2: Aufstand der Schaben
Simon Oliver, Tony Moore, Chris Samnee
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Henry James neuer Job ist sicher kein Job für jeden: Für die Firma „Bug-Bee-Gone“ ist er in Los Angeles als Kammerjäger unterwegs
– und Ungeziefer gibt es jede Menge, das vernichtet werden muss. Doch schon im 1. Band der Serie, der vor einem Jahr herauskam,
hatten es Henry und seine Kollegen mit einigen seltsamen Vorfällen zu tun. Nun – im 2. Teil „Aufstand der Schaben“ –
gehen die Käfer mit hoher Intelligenz zum Angriff über. Simon Oliver erzählt mit Exterminators eine herrlich dreckige und
schwarzhumorige Geschichte vom vielleicht bevorstehenden Ende der Menschheit, die hier sowieso nicht gerade ein besonders
vorteilhaftes Bild abgibt. Tony Moore („The Walking Dead“) zeichnete die im Original bei DC Vertigo erschienene
Serie, in diesem Band ergänzt durch ein von Chris Samnee illustriertes Kapitel, das etwas familiären Hintergrund einiger der Hauptfiguren zeigt.
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Aufzeichnungen aus Birma
Guy Delisle
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Bereits in zwei seiner autobiografischen Titeln schilderte Guy Delisle seine Beobachtungen über das Leben der Menschen in den Ländern,
in die ihn sein Beruf führte: China und Nordkorea. Auch in seinem neuen Buch besuchte er einen Staat, der sich durch eine repressive
Herrschaft auszeichnet, denn seit mehr als 40 Jahren regiert in Myanmar das Militär. Diesmal war es aber nicht Delisles Arbeit,
die ihn in das Land führte, sondern er begleitete seine Frau, die dort für die „Médecins sans Frontieres“ (Ärzte ohne
Grenzen) tätig war und durfte sich um Louis kümmern, den erst kürzlich geborenen Familiennachwuchs. Seine Aufzeichnungen aus Birma,
die auf dem über ein Jahr dauernden dortigen Aufenthalt beruhen, zeigen persönliche Erlebnisse und vieles aus dem Alltag des Landes,
erzählt in kurzen, tagebuchartigen Episoden.
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