Der kleine Prinz
Joann Sfar, Antoine de Saint-Exupery
Pünktchen und Anton
Isabel Kreitz, Erich Kästner
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Der kleine Junge, ein Prinz, stammt von einem winzigen Planeten, so klein, dass er die Vulkane dort selbst auskehren kann. Auf
diesem Planeten wächst auch eine Blume, die in ihrer Affektiertheit dem Jungen auf die Nerven ging, sodass er sich entschloss,
seine kleine Heimatwelt zu verlassen. Die Reise führte ihn auf andere Winz-Planeten, wo er auf einen König ohne Untertanen traf,
auf einen eingebildeten Mann, einen Trinker, der trinkt, um zu vergessen, sowie auf einen Geschäftsmann, der glaubt, das
Universum zu besitzen. Neben all diesen Herren scheint der auf einem weiteren Planetchen lebende Laternenanzünder, der
vorschriftsmäßig zum minütlich erfolgenden Tag-/Nachtwechsel die Laterne anzündet und löscht, als Einziger einer sinnvollen
und nützlichen Tätigkeit nachzugehen. Schließlich besucht der Junge einen weiteren Planeten, der ein ganz besonderer ist,
deutlich größer und gleich von hundertelf Königen, neunhunderttausend Geschäftsmännern, siebeneinhalb Millionen Trinkern
sowie dreihundertelf Millionen Eingebildeten bevölkert – die Erde. Von dem menschlichen Gewimmel bemerkt der kleine Prinz
allerdings nichts, denn er ist ausgerechnet in einer einsamen Wüste gelandet, in der er aber zumindest auf einen Menschen
trifft. Es ist ein Pilot, der dort notlanden musste. So steht auf einmal neben diesem ein kleiner Junge und bittet ihn:
„Zeichne mir ein Schaf“. Der kleine Prinz ist das bekannteste Werk des französischen Autors Antoine de Saint-Exupery.
Dem in den 1940er-Jahren entstandenen modernen Märchen nahm sich nun Joann Sfar an und schuf eine eigenständige
Comic-Interpretation, deren Bilder die Geschichte ganz neu erleben lassen. Wie geschaffen scheint sein lockerer Strich
für das poetische Abenteuer über Freundschaft und kindliche Fantasie, derer man als Erwachsener nicht verlustig gehen sollte.
Auch Isabel Kreitz adaptierte ein klassisches Kinderbuch, das ebenfalls von Freundschaft erzählt. Die kleine Luise,
Pünktchen genannt, ein Mädchen aus gutem Hause, wird von ihren Eltern vernachlässigt. Doch ihr Freund Anton ist immer
für sie da, obwohl er mit seiner kranken Mutter eigentlich genug eigene Probleme hat. Und dann ist da noch Pünktchens
Kinderfräulein, das ein Geheimnis verbirgt. Mit ihrer Comic-Fassung von Erich Kästners Pünktchen und Anton lädt Kreitz
in eleganten Bildern – inspiriert vom damaligen Kästner-Illustrator Walter Trier – zu einem Besuch ins Berlin der
1930er-Jahre. Kästners humanistisch geprägte, humorvolle Erzählung wurde von Kreitz, die damit nach „Der 35. Mai“
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Feenland Band 1: Der gebrochene Schwur
Ted Naifeh, Holly Black
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Das bisher recht normale Dasein von Rue ändert sich jäh als plötzlich ihre Mutter verschwindet und kurze Zeit später ihr Vater
in Verdacht gerät, eine seiner Studentinnen ermordet zu haben. Und das ist längst nicht alles, was Rue verwirrt, da sie
immer häufiger unter Halluzinationen zu leiden scheint und dabei einige der Menschen ihrer Umgebung plötzlich als seltsame
Wesen sieht, die alten Sagen entsprungen scheinen. Diese „Halluzinationen“ treten immer häufiger auf – und was sie sieht,
ist real, denn Rue erfährt, dass ihre verschwundene Mutter eine Fee und sie selbst damit zur Hälfte magischen Ursprungs ist.
Doch von ihrer neuen Familie will sie nichts wissen, denn erst einmal möchte sie zusammen mit ihren Freunden den wahren Mörder
der Studentin aufspüren – und gerät dabei erneut an mythische Wesen ... Feenland – Der gebrochene Schwur ist der erste Band
einer Comicserie, bei der sich die bisher als Kinderbuchautorin („Die Spiderwick Geheimnisse“) bekannte Holly Black in einem
neuen Medium versucht. Die gelungene in Grautönen gehaltene zeichnerische Umsetzung des spannenden, fantastischen Abenteuers
stammt von Ted Naifeh („Courtney Crumrin“).
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Miss Endicott Band 1: Die Vergessenen
Xavier Fourquemin, Jean-Christophe Derrien
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In Englands Hauptstadt zu einer Zeit, als noch Kutschen durch verwinkelte Gassen fuhren, ist die Serie Miss Endicott angesiedelt.
Die junge Patricia Endicott kehrt nach langen Reisen nach London zurück, nachdem ihre dort lebende Mutter verstorben ist. Miss
Endicott nimmt eine Arbeit als Gouvernante an – doch dies ist nicht ihre einzige Tätigkeit: Denn als Nachfolgerin ihrer Mutter
wird sie die neue Schlichterin der Stadt, die jede Nacht die Probleme der armen Leute anhört und nach Lösungen sucht. Gleich
ihr erster Auftrag führt sie zu einem verborgenen Geheimnis. Und dies ist nicht ihre einzige Sorge, da der junge Kevin, für
den sie als Gouvernante verantwortlich ist, entführt wurde ...
Im ersten Teil ihres zweibändigen Mystery-Abenteuers voller
skurriler Charaktere erzählen Xavier Fourquemin und
Jean-Christophe Derrien von einem sich anbahnenden Drama, das seinen Ursprung in den Tiefen unter der Stadt hat.
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Comanche Band 1: Red Dust
Hermann, Greg
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Neben „Blueberry“ ist die vor fast 40 Jahren gestartete Serie der Western-Klassiker aus dem franko-belgischen Raum: Comanche.
Für das Magazin „Tintin“ entstanden, erzählt Greg, damals auch Chefredakteur des Magazins, von dem rothaarigen Red
Dust, den es in das Städtchen Greenstone Falls in Wyoming verschlägt. Hier haben zwielichtige Gestalten das Sagen, die die Besitzerin
einer Farm, Comanche, mit allen Mitteln vertreiben wollen. Red stellt sich auf ihre Seite und mit seiner Hilfe erwacht die
Triple Six-Ranch zu neuem Leben. An Gregs Seite brillierte Hermann, dessen zeichnerische Entwicklung während der Laufzeit
der Serie zu einem Höhepunkt kam. Auch in Deutschland kann Comanche auf eine lange Historie zurückblicken: veröffentlicht
im alten ZACK-Magazin, später innerhalb der Edelwestern-Reihe und schließlich bei Carlsen. Nun legt der Splitter Verlag
Comanche als „Collectors Edition“ (mit umfangreichem Zusatzmaterial in jedem Band) neu auf – und das Ergebnis ist grandios.
Denn was Splitter an Arbeit investiert hat, um aus den alten, teils fehlerbehafteten Druckvorlagen dieses Endergebnis herauszuholen,
ist jenseits jeder verlegerischen Vernunft, und wäre – hätte man mit Horst Gotta nicht einen Grafiker und Hermann-Liebhaber direkt im Haus
– eigentlich unbezahlbar. Nach „Storm“ zeigt Splitter erneut, was aus einem alten Klassiker herauszuholen ist, und neben
der überzeugenden grafischen Seite, ist Comanche natürlich auch ein spannend erzählter Top-Western.
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