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Unsere Lesetipps > Archiv: März 2010
 


Fahrenheit 451

Ray Bradbury, Tim Hamilton

Und wir träumten von der Zukunft

Brian Fies
Cover: Fahrenheit 451

Cover: Und wir träumten von der Zukunft
Im Roman Fahrenheit 451 schildert Ray Bradbury eine düstere Zukunft, in der ein totalitärer Staat die Menschen mit Tabletten und Fernsehen unmündig hält, selbständiges Denken unerwünscht ist und Bücher verboten sind. Die Feuerwehr löscht hier keine Brände mehr, sondern ist nur noch dazu da, Bücher aufzuspüren und zu verbrennen. Die Geschichte erzählt von einem dieser Feuerwehrmänner, Guy Montag, der an seiner Arbeit zu zweifeln beginnt und dessen bisher so geordnet verlaufendes Leben dadurch völlig auf den Kopf gestellt wird ... Bradburys 1953 erschienener Roman mag vielleicht aufgrund der nun überall verfügbaren Informationen über das Internet nicht mehr ganz realistisch erscheinen, seine Aussage ist aber zeitlos und heute mindestens genauso aktuell, wie zum Zeitpunkt seiner Entstehung.
Pünktlich vor dem in diesem Jahr anstehenden 90. Geburtstag des Autors nahm sich Tim Hamilton des Buches an, und legte die Erzählung nun als Comic-Adaption vor. Die im Original „The Authorized Adaptation“ untertitelte Graphic Novel gefiel dem Comic-Freund Bradbury, sodass dieser ein Vorwort zum Buch beisteuerte. Mit flächigem Schwarz und einer gedämpften Farbpalette, meist aus Braun-, Blau- und Gelbtönen, lässt Hamilton Bradburys dystopische Welt lebendig werden und schafft so ein völlig neues Lese-Erlebnis des Klassikers. Es entstand eine spannende und überzeugende Interpretation des Buches, deren einzig echtes Ärgernis die durchgängig falsche Verwendung des Buchstaben „ß“ in dem in Versalien gesetzten Text ist.

Während in „Fahrenheit 451“ eine pessimistische Zukunftsvision geschildert wird, wirft Brian Fies einen äußerst optimistischen Blick nach vorne. Dies mag naiv erscheinen, ist aber auch äußerst sympathisch. Seine Geschichte Und wir träumten von der Zukunft beginnt in der Vergangenheit. Er schildert den Besuch eines Vaters und seines kleinen Sohnes auf der New Yorker Weltausstellung 1939, einer Ausstellung, in der neben schillernden Visionen zukünftiger Städte auch Elektronengehirne und Roboter zu sehen waren und das neue Medium Fernsehen eine wichtige Rolle spielte. Für die beiden war dies der Auslöser, sich Gedanken über die Welt von Morgen zu machen. Das Wissen, dass eine bessere Welt kommen wird, ließ die beiden dabei immer optimistisch bleiben, selbst in den Zeiten der Angst vor einem bevorstehenden Atomkrieg der damaligen Großmächte USA und UDSSR. Fies begleitet seine beiden Protagonisten durch die Jahrzehnte, und erzählt weitere Episoden aus den Jahren 1945, 55 und 65, in denen der Traum der Eroberung des Weltalls immer realer zu werden scheint, als nach ersten Satelliten im All gar Menschen den Mond betraten. Die Episoden werden von Geschichten aus dem (fiktiven) Comicheft „Space Age Adventures“ begleitet, deren alte Ausgaben originalgetreu auf „vergilbtem“ Papier und in grobem Druckraster im Buch zu finden sind. Fies zitiert mit den „Space Age Adventures“, deren Hauptfiguren den beiden Protagonisten von Fies eigentlichem Comic verdächtig ähnlich sehen, die stilistische Darbietung der Comichefte der jeweiligen Zeit. Passend auch, dass schließlich in der Episode von 1975 auch die „Space Age Adventures“ eingestellt werden, denn die Geschichten von fernen Welten haben sich auch in der realen Welt überholt, nachdem die bemannten Mondmissionen abrupt eingestellt wurden. Nach Apollo 17 im Jahr 1971 hat kein Mensch mehr die Erdumlaufbahn verlassen ... Der Fortschritt drehte sich nun nicht mehr um ferne Welten, sondern um Miniaturisierung von Schaltkreisen. Ein sorgenfreies Utopia für die Menschheit ist auch nicht entstanden, doch Fies hält an einem Traum fest, und beschließt das Buch mit einer Episode aus der Zukunft, in der die gealterten Hauptfiguren nun an einem ganz besonderen Ort sind ...

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Dragonero

Luca Enoch, Stefano Vietti, Giuseppe Matteoni
Cover: Dragonero
Eine Gruppe verschiedenster Wesen, die auszieht, um das die Welt bedrohende Böse zu bekämpfen, ist nichts wirklich Neues. So erscheint denn auch Dragonero beim Lesen irgendwie bekannt. Doch haben die Italiener Luca Enoch, Stefano Vietti und Giuseppe Matteoni aus den bekannten Ingredienzien eine unterhaltsame Geschichte geschaffen. Sie erzählen von einer großen Bedrohung durch alte wieder auferstandene Mächte. Um diese dunklen Kräfte erneut zu bannen, begibt sich eine Gruppe auf eine gefährliche Reise. Ein alter Magier und seine kampfstarke Leibwächterin, ein Krieger, eine Technokratin, eine Elfe und gar ein Ork müssen jede Menge Gefahren überstehen und gegen mächtige Feinde antreten, um die Zukunft ihrer Welt zu retten. Auf gut 300 Seiten ist dieses komplette Fantasy-Epos, lebendig im fumetto-üblichen Schwarzweiß gezeichnet, im leider wohl letzten Band des deutschsprachigen Labels Bonelli Comics nachzulesen.

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