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Unsere Lesetipps > Archiv: Juli 2006
 


Comic-Kunst
Große Aktivitäten im kleinen Avant-Verlag

diverse Autoren

Cover Aufzeichnungen für eine Kriegsgeschichte

Cover Ikarus

Cover kleine Welt des Golem

Cover Pascin

Cover Ganges

Cover Interiorae

Cover Schimäre
Der Comicsalon in Erlangen ist für einige Verlage ein guter Anlass, sich mit vielen Neuerscheinungen zu präsentieren. Besonders aktiv zeigte sich diesmal der Berliner Verleger Johann Ulrich, der den Liebhaber/innen anspruchsvoller Comic-Kunst einiges zu bieten hatte.

Zu Jahresbeginn auf dem Comic-Festival in Angoulême als "Bester Comic" ausgezeichnet wurde ein neues Buch des Italieners Gipi: Aufzeichnungen für eine Kriegsgeschichte. Gipi erzählt eine irgendwann in der Gegenwart oder nahen Zukunft vor dem Hintergrund eines fiktiven Bürgerkrieges angesiedelte Geschichte. Drei Jugendliche versuchen in einer ländlichen Gegend, in der jederzeit eine Ortschaft durch einen Angriff ausgelöscht werden könnteversuchen, zu überleben. Dabei treffen Sie eines Tages auf eine Gruppe von Gaunern, die ihre Profite nun als Söldner machen. Insbesondere "Kleinkaliber", einer der drei Jugendlichen, ist vom Anführer dieser Söldnertruppe fasziniert – und schon bald arbeiten die drei für diesen. Sie sollen in der Stadt einige Geschäfte für ihn am Laufen halten. Das Leben der drei ändert sich radikal, als sie in der für sie unbekannten Stadt nun zu Geldeintreibern und Drogenkurieren werden und plötzlich Geld in für sie bisher unvorstellbarer Größenordnung zur Verfügung haben. Doch auch ihre Freundschaft beginnt sich zu verändern... Gipi beobachtet in einprägsamen, in Grautönen "kolorierten" Bildern, die Veränderungen seiner Charaktere in einer rauen und verrohten Umgebung.

Mit Ikarus präsentiert Avant das zweite Album von Manuele Fior. Er erzählt von der aus alten Mythen bekannten Flucht des Dädalus und dessen Sohn Ikarus von der Insel Kreta, in deren Verlauf Ikarus die tödlichen Kraft der Sonne kennen lernen sollte. Diese Geschichte verwebt er kunstvoll mit einer weiteren, mit der des Architekten Faust, der sich mit dem antiken Labyrinth des Minotaurus befasst und sich immer stärker in dessen Bann ziehen lässt. Ausdrucksstarke, aus roten und schwarzen Pinselstrichen bestehende Bilder geleiten die Leser/innen durch die anfangs getrennten und sich anschließend immer enger verbindenden Episoden.

Sfar
Gleich zwei neue Bände legt Avant vom französischen Multitalent Joann Sfar vor. Ob als Szenarist von Funnys wie "Merlin" und schräger Fantasy wie "Donjon" oder ob als Autor und Zeichner eigener Serien, wie der skurril-poetischen "Katze des Rabbiners" – Sfar gelingt es mit seinen Arbeiten immer wieder zu überraschen und zu begeistern, so auch in den nun vorliegenden kleinerformatigen Schwarzweiß-Bänden. Die kleine Welt des Golem ist ein frühes Werk von Sfar, in dem er in mehreren zusammenhängenden Episoden einen ganzen Kanon von Charakteren (von denen einige auch in anderen Serien wieder aufgetaucht sind) präsentiert: Ob Golem, Alraune, fülliger Kommisar oder Vampir, die illustre Schar sorgt für gute Unterhaltung in allerlei seltsamen Geschichten.
Mit noch skizzenhafterem Stil als üblich, zeigt sich Sfar in Pascin, einem dem jüdischen Maler Jules Pascin gewidmetem Band. Die Erzählung aus dem Leben des hauptsächlich durch erotische Frauenakte bekannt gewordenen Künstlers, der 1930 nach schweren Depressionen Selbstmord beging, bringt Sfar erfrischend locker und freizügig auf‘s Papier – ohne den Anspruch darauf, das wahre Leben des Künstlers nacherzählen zu wollen.

Kollektion Ignatz
Mit mehreren Bänden setzte Avant auch die von Igort herausgegebene Reihe von meist zweifarbig gedruckten Comics im Magazinformat fort. So finden sich in der "Kollektion Ignatz" nun unter anderem auch die neuen Serien Ganges hier berichtet Kevin Huizenga in klarem elegantem Strich von den alltäglichen Geschehnissen seines Comic-Alter Egos Glenn Ganges), Interiorae (von Gabriella Giandelli, ein Blick auf Wohnungen und Bewohner einiger Mietskasernen, geworfen von einem geisterhaften Wesen auf der Suche nach den Träumen der Menschen) sowie Schimäre (eine graphische Träumerei von Lorenzo Mattotti). Ein Blick auf die Titel der Kollektion Ignatz lohnt auf alle Fälle, waren doch zwei der drei Nominierungen für den gerade verliehenen Max und Moritz-Preis als "Bester internationaler Comic" Bände dieser Edition. Einen Preis, den mit "Die Unschuldigen" (von Gipi) schließlich auch einer der Ignatz-Bände gewann.
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Shenzhen

Guy Delisle

Cover Shenzen
Nach Shenzhen im Süden Chinas hatte es den kanadischen Grafiker Guy Delisle im Rahmen eines Auftrages verschlagen. Er überwachte als künstlerischer Leiter die Entwicklung einer Zeichentrickserie fürs (West-)Fernsehen, die dort in einem Zeichenstudio produziert wurde. Die Verständigungsschwierigkeiten, die fremdartige Kultur, das unbekannte Essen und all die kleinen Erlebnisse und Überraschungen, die Delisle in den Monaten in China erlebte, hat er in einem autobiographischen Comicbuch zu Papier gebracht und lässt so an seinen trotz arbeitsroutinierter Tristesse auch äußerst aufregenden Erfahrungen teilhaben.
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Der 35. Mai

Isabel Kreitz, Erich Kästner

Cover Der 35. Mai
Der kleine Konrad muss einen Schulaufsatz über die Südsee schreiben. Nur wie soll man über etwas schreiben, von dem man nicht die geringste Ahnung hat? Doch an einem 35. Mai ist vieles möglich – auch ein Kurztripp in die Südsee, auf dem Rücken eines Rollschuh fahrenden Pferdes und mit einer Zwischenstation im Schlaraffenland. Erich Kästner veröffentlichte das Kinderbuch von der unglaublichen Reise Konrads und seines Onkels, dem Apotheker Ringelhut im Jahr 1932. Isabel Kreitz adaptierte diesen Roman nun als Comic. Grafisch nahm sie sich den 1951 verstorbenen Illustrator vieler Kästner-Romane, Walter Trier, als Vorbild. Ihre bunte Chronik einer unglaublichen Reise bekommt so einen leicht antiquierten Charme, der aber bestens mit Kästners Erzählung harmoniert.
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